Neulackierung Motor TX750 - Kultmoto

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Neulackierung Motor YAMAHA TX750
Hier ein kleiner Bericht über die Neulackierung eines TX750 Motorblocks.

Der Bericht beginnt damit, dass der Motorblock komplett zerlegt und gereinigt wurde. Alle ‚Innereien‘ wurden entfernt und der Block wurde innen und aussen gründlich entfettet und von allen losen Verschmutzungen gereinigt. Als erster Schritt wurden der Motorblock und die losen Aussenteile (Ölsumpfdeckel, Ölsumpfverlängerungsring, Anlasser, Anlasserdeckel) mit Glasperlen gestrahlt.
Vor der Behandlung so gut abgedichtet wie nur irgendwie möglich um das   Eindringen der Glasperlen zu verhindern.
Es erscheint schlichtweg unmöglich, den Block in diesem Zustand so zu verschließen, dass kein Glasperlengranulat eindringen kann. Man kann zwar relativ einfach verhindern, dass viel Material eindringen kann (Zusammenschrauben der beiden Motorblockhälften, Stopfen mit Putzlappen, Abkleben mit Klebeband), aber trotzdem wird man nicht umhin kommen, den Motorblock nach dem Glasperlenstrahlen intensiv (!) zu reinigen.

Bemerkung 2024: Inzwischen haben wir einige Motorblöcke neu lackiert und jeweils darauf verzichtet, die alte Farbe abzuschleifen. Stattdessen werden die vorhandenen Farbreste abgeschliffen und vor dem Lackieren gründlich gereinigt. Das Endergebnis ist genauso gut, und das mühsame nachträgliche Ausspülen aller Kanäle und Lager wird wesentlich einfacher!
Sauber und fettfrei. Die obere Motorschale vor dem abdecken und abkleben
Das Reinigen geschieht in erster Linie durch Ausblasen mittels Druckluft. Danach muss der Motor gründlich ausgewaschen und wiederum mit Druckluft getrocknet werden. Nach dem trocknen der zu lackierenden Teile habe ich diese mittels Nitroverdünner nochmals gründlich entfettet.

Bevor man mit dem Lackspritzen beginnt, gilt es sämtliche Vorbereitungen vorzunehmen damit man nachher in einem Zug lackieren kann. Das wichtigste sind die Abdeckungen aller nicht zu lackierenden Teile. Für alle grösseren Abdeckflächen habe ich Kartonschablonen ausgeschnitten und mit Papierklebband auf die Öffnungen aufgeklebt. Selbstverständlich habe ich zwischendurch immer wieder alles exakt kontrolliert, resp kontrollieren lassen ... ;-)
Mimi der Kultmoto-Rostkappenpapagei prüft alle Arbeitschritte gründlich.
Kleine Öffnungen können gut mit einem sauberen Lappenstück verschlossen werden. Alle anderen Öffnungen werden mit Papierklebeband abgeklebt.
Alles Notwendige perfekt dicht und abgedeckt. Die Teile sind nun bereit für den Lack.
Es hat sich auch als sehr praktisch erwiesen, an allen Teilen ausreichend starke Drahtbügel anzubringen, an denen die Teile nach dem Lackieren angehoben und zum Trocknen transportiert werden können. Gegebenenfalls kann man die Teile an diesen Bügeln auch zum Spritzen aufhängen. Bei den Motorblöcken habe ich jeweils einen ca. 2 mm starken Draht durch die Bohrungen der Motorbefestigung ‚gefädelt‘ und die beiden Enden miteinander verdrillt.

So konnte ich die Motorblöcke wie eine 'Tragetasche' transportieren.

Für die Lackierung habe ich einen Malermeister aus der Region um Rat gefragt, der auch ‚Motorradschrauber‘ ist. Er empfahl mir eine Grundierung und anschließende Lackierung mit 2-Komponentenfarbe und stellte mir ein entsprechendes Set zusammen (je 1 kg Grundierung und 1 kg Weissaluminium-Metallic-Lack, dazu noch 1 Liter (Nitro-)Verdünner, Kosten ca. 120 €).

Im ersten Durchgang habe ich alle Teile zuerst grundiert, dann ca. 2 Stunden bei Raumtemperatur trocknen lassen und anschliessend lackiert.
Die erste Schicht gehört der speziellen 2K-Grundierung. Sie garantiert die perfekte Haftung der nachfolgenden Lackschicht.
Für die Trocknung habe ich die Raumtemperatur für die ersten 12 Stunden auf ca. 24°C eingestellt. Bereits nach ca. 30 Minuten ist der Lack staubtrocken und nach ca. 6 Stunden können die Teile auch problemlos angefasst werden. Die gesamte Trocknungszeit beträgt jedoch ca. 5 bis 6 Tage.
In neuem Glanz: die fertig lackierten Teile müssen nur noch von den Abdeckungen befreit werden.
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